In der Nacht zum 5. Juni 1944 landete die britische 6. Luftlandedivision mit Gleitern und Fallschirmen direkt hinter den deutschen Linien in der Normandie. Ihr Zielgebiet lag westlich vom Strandabschnitt „Sword“. Ihr Auftrag: Sie sollten die von den Deutschen gehaltene Pegasusbrücke und die Horsabrücke einnehmen.

Auch eine Artilleriebatterie bei Merville sollte zerstört werden, ebenso die Brücken über die Dives und die Divette, sodass deutsche Nachschubwege unterbrochen würden. Dadurch sollten deutsche Panzerverbände vom Strand ferngehalten werden. Diese Teiloperationen waren unabdingbar für ein Gelingen der Operation Overlord, also der Invasion der Alliierten in der Normandie. Die alliierten Soldaten gingen erhebliche Risiken ein: So war es schwierig, die Gleiter im Dunkeln zu navigieren und die vorgesehenen Landeplätze zu treffen. Potenzielle Landeplätze waren von den Deutschen vermint und mit Eisenstangen und Holzpfählen gespickt worden. Schon bei der Landung gab es Verletzte und Tote, sowohl unter den Flugzeugbesatzungen als auch unter den Fallschirmjägern. Auch wurden Gleiter von der deutschen Flugabwehr unter Feuer genommen, einer wurde abgeschossen. Dennoch führten die Kräfte des 1st Special Service, der 6th Airborne Division und der 3rd Division mit Mut und Improvisation ihren Auftrag aus und eroberten die Pegasusbrücke und die Horsabrücke. Die Artilleriebatterie bei Merville wurde unter erheblichen Verlusten der Briten erobert, obwohl diesen durch den Abschuss eines Gleiters erhebliche Teile ihrer Ausrüstung und Bewaffnung fehlten. Das kanadische erste Fallschirmjägerbataillon sowie viele versprengte Teile anderer Einheiten fanden sich zusammen und zerstörten die beiden Brücken über die Dive und die Divette. Alle hielten ihre Stellung, bis mit den Invasionstruppen Nachschub an Soldaten und Material kam.

Bei der Operation Tonga fielen insgesamt 67 alliierte Soldaten, 65 von ihnen allein bei der Eroberung der Merville-Batterie. 44 wurden verwundet, 22 gerieten in Gefangenschaft. Ohne die siegreiche Operation Tonga, den mutigen Einsatz dieser Männer, wären die Verluste bei der alliierten Invasion in der Normandie noch erheblich größer gewesen.